Mehr als vier von fünf Fachkräften mit Berufsausbildung können mit dem Begriff “New Work” nichts anfangen. Das ist das Ergebnis des Fachkräftereport 2021 von meinestadt.de. Das Marktforschungsinstitut GapFish hat für das Regionalportal insgesamt 4.200 Fachkräfte mit Berufsausbildung befragt.
Mit dem Begriff “New Work” werden aktuell auf dem Netzwerk Xing rund 12.000 Business-Profile gefunden. Ein Blick in einschlägige Wirtschaftspublikationen zu dem Thema erweckt den Eindruck, New Work stehe „bei den Arbeitnehmern ganz oben auf der Wunschliste“, wie es in einem Whitepaper heißt. Wenn überhaupt, gilt dies vermutlich nur für akademisch qualifizierte Arbeitnehmer, denn 81 % der Fachkräfte mit Berufsausbildung kennen den Begriff „New Work“ gar nicht.
New Work – Bedeutung für Werkshallen?
In der Diskussion um New Work war in der Vergangenheit häufig von den „Büros der Zukunft“ die Rede und relativ selten von den „Werkshallen der Zukunft“. Wenn New Work wirklich ein umfassender Trend sein will, so müsste sich der Fokus der Diskussion stärker in Richtung Arbeitswelt und -erfahrungen von Fachkräften mit Berufsausbildung öffnen,“ sagt Mark Hoffmann, Geschäftsführer von meinestadt.de.
Purpose aus der Perspektive von Fachkräften
Die Tatsache, dass die New Work-Diskussion an Fachkräften mit Berufsausbildung vorbeigeht, bedeutet nicht, dass Sinn oder “Purpose” für sie keine Rolle spielt. Die Studie von meinestadt.de zeigt vielmehr: Die große Mehrheit der Fachkräfte empfindet die eigene Arbeit als sinnstiftend. 84,7 % von ihnen finden Ihren eigenen Job „eher sinnvoll“ oder „sehr sinnvoll“.
Lottofrage: Weiterarbeiten trotz Millionengewinn
meinestadt.de hat die Fachkräfte gefragt, ob sie trotz eines Millionengewinns im Lotto weiterarbeiten würden. Hier antworten 51,6 % der Fachkräfte mit „Ja“. Für mehr als die Hälfte der Fachkräfte bringt die Arbeit über den reinen Broterwerb hinaus weiteren immateriellen Nutzen – wie etwa eine sinnstiftende Tätigkeit.
Sicherheit schlägt Sinn
Aus früheren meinestadt.de-Umfragen ist bekannt, dass Fachkräfte von allen Kriterien zur Arbeitgeberwahl Jobsicherheit am höchsten priorisieren. Wenn Fachkräfte sich zwischen einem “sicheren Job” auf der einen Seite und “einem Job mit Sinn” auf der anderen Seite entscheiden müssten, würden aktuell 71,7 % den “sicheren Job” wählen, zeigt die Studie. Allerdings zeigt diese Zahl auch, dass sich fast drei von zehn Fachkräften selbst beim Handel “Sinn” gegen “Sicherheit” noch für “Sinn” entscheiden würden. Mit anderen Worten: Eine Arbeit mit Sinn dürfte eines der stärksten Argumente für einen Fachkräfte-Arbeitgeber sein.
Sinn der Arbeit im Branchenvergleich
Für die Studie haben Tausende von Fachkräften aus ganz unterschiedlichen Berufen und Branchen den Sinn ihrer Arbeit beschrieben. “Ich bin Krankenschwester an der Charité und Pflege kranke Menschen wieder gesund”, meint eine Teilnehmerin. “Wir bringen auch im Lockdown die Leute an den Arbeitsplatz”, berichtet ein im Nahverkehr tätiger Busfahrer. Ein weiterer Teilnehmer schreibt: “Ich arbeite im systemrelevanten Einzelhandel und sorge mit dafür, dass alle Menschen nicht hamstern müssen.”
Download des Fachkräftereport 2021
Der zweite Teil des Fachkräftereport 2021 steht in Kürze zum kostenlosen Download unter studien.meinestadt.de zur Verfügung. Das Whitepaper enthält weitere Analysen und ausführliche Fachkräfte-Statements zu Sinnerfahrungen in ihrem Beruf. Der dritte und letzte Teil des Fachkräftereport zu den Themen “Arbeitgeberwahl und Bewerbung” erscheint in Kürze.
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