Studie: Vier von zehn Fachkräften haben Quereinstiegserfahrung

Ein Großteil der Fachkräfte mit Berufsausbildung ist schon einmal in einen Job gewechselt, für den sie nicht ausgebildet waren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von meinestadt.de, für die das Marktforschungsinstitut respondi 2.000 Fachkräfte mit Berufsausbildung online befragt hat.

„Bist du im Laufe deines Berufslebens in ein neues Betätigungsfeld gewechselt, ohne für diesen Beruf oder diese Branche eine Berufsausbildung absolviert zu haben?“ 41,5 % der Fachkräfte antworten darauf mit “Ja”, vier von zehn Fachkräften haben also schon einmal einen Quereinstieg gewagt. 58,5 % haben bisher noch keinen Quereinstieg vollzogen, doch die Hälfte von ihnen kann sich einen Wechsel in ein anderes Berufsfeld vorstellen.

Positive Erfahrungen mit Quereinstieg

Neun von zehn Fachkräften mit Quereinstiegserfahrung betrachten den Wechsel im Nachhinein als “richtige Entscheidung”. Wie die zahlreichen Erfahrungsberichte der Teilnehmer:innen zeigen, hat der Quereinstieg ganz unterschiedliche Gesichter: vom Hotel in die Dentalklinik, aus der Gas-/Wasserinstallation in den Baumarkt oder vom Schweißer zur IT-Fachkraft ist einiges möglich.

Latent suchende Fachkräfte

meinestadt.de hat mit der aktuellen Studie das Phänomen der latent suchenden Jobinteressenten erstmals für nicht-akademische Fachkräfte beleuchtet: Fast die Hälfte der Fachkräfte (47,0 %) suchen demnach nicht aktiv, halten aber die Augen nach einem besseren Job offen und wären wechselbereit, falls sie ein entsprechendes Angebot erreicht. Die drei wichtigsten Maßnahmen von latent suchenden Fachkräften sind Abonnements von Jobbörsennewslettern, sowie die Präsenz mit einem Profil auf Jobbörsen oder Online-Businessnetzwerken.

Gestiegenes Fachkräfte-Selbstbewusstsein und Bindungsrisiken

57,2 % der Fachkräfte sind aktuell überzeugt davon, sich aufgrund der eigenen Qualifikation und Erfahrung den Job aussuchen zu können. Jede fünfte Fachkraft ist mit ihrem aktuellen Arbeitgeber nicht zufrieden, “sehr zufrieden” sind nur ein Drittel der Fachkräfte. Die Zeit der “Arbeitgeber fürs Leben” ist auch für Fachkräfte vorbei. Eine knappe Mehrheit der Befragten hat schon mindestens dreimal den Arbeitgeber gewechselt. Häufigster inhaltlicher Kündigungsgrund sind die Vorgesetzten.

Dynamischer Arbeitsmarkt nach der Pandemie

„Unsere Studie kündigt einen dynamischeren Arbeitsmarkt für die Zeit nach der Pandemie an, aus dem Arbeitgebern Chancen fürs Recruiting wie Risiken für die Bindung erwachsen“, sagt Mark Hoffmann, CEO von meinestadt.de: „Arbeitgeber, die beides im Blick behalten, haben im Wettbewerb die Nase vorn. Im Recruiting sollten sie dabei auch ungewohnte Wege gehen und zum Beispiel in Stellenanzeigen gezielt mögliche Quereinsteiger:innen aus Nachbarbranchen ansprechen“, empfiehlt Hoffmann.

Das Whitepaper zur Studie „Wechseln oder bleiben?“ enthält weitere Ergebnisse sowie eine Liste mit Tipps für Arbeitgeber. Kostenloser Download unter studien.meinestadt.de.


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